Literatur

Ein Rückblick auf eine bewegte Vergangenheit

(aus: «Der Exgardist», Nr. 62/1997, S. 14–15)

Die Vereinigung ehemaliger päpstlicher Schweizergardisten wurde am 21. Juni 1921 von 25 initiativen Ex-gardisten aus der Taufe gehoben. Beim durchstöbern von Verbandsakten bin ich auf eine Korrespondenz vom verstorbenen Gründungsmitglied Philipp Rigolet gestossen. Er schilderte in einem Brief an meinen Vorgänger Beda Zweifel im Jahre 1971 zum 50-Jahr-Jubiläum das Zustandekommen der Vereinigung.

Abschied von den Baldegger Schwestern

(aus: «Der Exgardist», Nr. 75/2003, S. 102–106)

Vom Zauber der Begegnungen
Schon oft in meinem Leben war ich in Rom. Immer wieder fasziniert mich Italien und bezaubert mich diese Stadt. Die Ewige Stadt mit ihren Menschen: die Römerinnen und Römer, die Pilgerinnen und Touristen, die Italiener und Italienerinnen, die Menschen aus den verschiedenen Teilen Europas, aus Nord-, Mittel und Südamerika, aus Asien und Ozeanien, aus Afrika und allen Enden der Welt. Die Kinder und die jungen Menschen, die Geschäftsleute und die Ordensleute, die Priester, die Studentinnen und Studenten, die Mütter und Grossmütter, die Kranken und Leidenden, die Gestrandeten und die Flüchtlinge, die Bettelnden und Vornehmen, die Monsignori der Kirche, die Bischöfe und die Obdachlosen, die Kardinäle und die Alternativen, die ganz gewöhnlichen Leute und die Schweizergardisten. Und natürlich der Papst. Und auch wir  Baldegger Schwestern.

(aus: «Der Exgardist», Nr. 54/1993, S. 83–86)

Auf dem berühmten Römerfriedhof Campo Verano bei San Lorenzo fuori le Mura hat die Schweizergarde seit fast hundert Jahren ihre Begräbnisstätte, die bis heute von der aktiven Garde liebevoll gepflegt wird. Jedes Jahr im November feiert der Gardekaplan mit den einzelnen Geschwadern in der Grabkapelle an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine Hl. Messe für die verstorbenen Gardisten.

(aus: «Der Exgardist», Nr. 62/1997, S. 62–63)

Während ihrer Zeit in päpstlichen Diensten haben die Schweizergardisten mehrere hundert Franken Wehrpflichtersatz (bis 1996: Militärpflichtersatz) zu bezahlen. Der folgende Artikel zeigt, worauf diese Pflicht beruht und unter welchen Voraussetzungen das bezahlte Geld vom Staat zurückgefordert werden kann. Als Auslandschweizer sind die Schweizergardisten in Friedenszeiten vom Militärdienst befreit. Dafür haben sie wie alle Schweizer, die ihre Wehrpflicht nicht durch Militärdienst in der Schweizer Armee erfüllen, einen Ersatz in Geld zu leisten.

Die Rechtfertigungsgeschichte des Eides

(aus: «Der Exgardist», Nr. 70/2001, S. 77–82)

Vorwort
Das Angebot, als Exgardist einen Monat im Heiligen Jahr in Rom zu sein, konnte auch ich nicht ungenutzt lassen. Es war für mich wieder einmal eine Gelegenheit, mir Gedanken darüber zu machen, was ich damals am 6. Mai mit dem Eid versprochen habe und was dies für mich heute bedeutet. Dieser Artikel ist ein Versuch, die Bedeutung des Eides aus einer anderen Sparte zu beleuchten und dadurch das Verständnis für den Sinn und die Grenzen dieser Jahrhunderte alten Tradition zu vertiefen.

Persönliche Gardeerinnerungen aus der Zeit zwischen 1943–1946 von a. Hellebardier Alexander Good, Sargans

(aus: «Der Exgardist», Nr. 52/1992, S. 93)

Kamerad Alexander, mein Vorgänger als Redaktor, ist in dieser Rubrik kein Unbekannter. Vor einigen Jahren griff er hier selber zur Feder und hat unter dem gleichen Titel Erinnerungen zum Besten gegebenen. Jetzt kehrt Alexander nach 5jähriger Pause zu seiner alten Leidenschaft zurück. Sehr genau, bis ins letzte Detail, erzählt er uns seine Erlebnisse, die er alle damals in Agenden und in einem tagebuchähnlichen «Dienstjournal» festhalten konnte. Weil der briefliche Kontakt nach Hause während der Kriegszeit praktisch verunmöglicht wurde, setzte Alexander alle Notizen bereits in Rom in Aufsätze um. Unter dem Titel «Erlebnisse eines Schweizergardisten» kamen die Erzählungen in Buchform heraus. In neuen Aufsätzen bringt uns Alexander den Gardedienst während des Zweiten Weltkrieges nahe.

Werner Affentranger

Reisebericht der ersten, nach dem Kriege heimgekehrten Schweizergardisten

(aus: «Der Exgardist», Nr. 58/1995, S. 56–62)

Ein halbes Jahrhundert ist vorbei, seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Für uns, die jüngere Generation, die von diesen Greueltaten nur gehört haben, ist es schwer vorstellbar, wie es in Wirklichkeit war. Selbst in der Schweiz, die ja vom Krieg verschont blieb, hört man immer wieder Stimmen über die Entbehrungen, die Not und das Zittern der Bevölkerung während diesen schrecklichen sechs Jahren. Dabei vergessen wir allzuoft, dass auch die Schweizergardisten den Krieg hautnah miterlebt haben, wenn auch nicht direkt in die Kriegsgeschehnisse einbezogen. So ist es mehr als verständlich, dass einige Gardisten sich nach dem Kriegsende sehnten, so schnell wie möglich in die Schweiz, in ihre unversehrte Heimat zurückzukehren.

Die Inschrift am Gardedenkmal

(aus: «Der Exgardist», Nr. 71/2001, S. 44–46)

«In Rom sprechen die Steine, und kaum einer hört hin.» – So beginnt Klaus Bartels das Vorwort zu seinem Buch «Roms sprechende Steine». Gemeint sind die steinernen Stadtführer an Obelisken und Brunnen, Tem-peln und Basiliken, Triumphbögen und Brücken, Palästen und Bürgerhäusern, Statuen und Grabmälern. Auf rund 300 Seiten hat Bartels Roms interessanteste Inschriften aus zwei Jahrtausenden gesammelt, aus dem Lateinischen übersetzt und erläutert und regional in vierzehn «Gänge» gegliedert. Der letzte Gang ist der Engelsburg und dem Vatikan gewidmet. Bei letzterem beschränkt sich der Autor auf die allgemein zugängli-chen Inschriften am Obelisk auf dem Petersplatz, in der Peterskirche und an der Porta Angelica; einzig für die Besichtigung der Inschrift am Bienenbrunnen neben der St. Anna-Kirche sind Schweizergarde und Vigi-lanza zu überwinden.

(aus: «Der Exgardist», Nr. 68/2000, S. 124–129)

Am 1. Januar 2000 trat in der Schweiz die neue Bundesverfassung (nBV) in Kraft, welche im Ergebnis eine Nachführung der in ihrem Kern auf das Jahr 1848 zurückgehenden ersten Grundordnung der Schweizerischen Eidgenossenschaft darstellt. Wichtige Elemente des materiellen Verfassungsrechts, die im Text der alten BV fehlten, sind nun ausdrücklich in Worte bzw. Artikel gefasst, und umgekehrt wurden etliche im Laufe der Zeit als überflüssig oder verfassungsunwürdig empfundene Bestimmungen aus dem nun geltenden Verfassungstext weggelassen und stattdessen auf die hierarchisch tiefere Gesetzes- oder Verordnungsstufe verwiesen. Zur dieser Gruppe von Normen, die den Sprung in das neue schweizerische Grundgesetz nicht schafften, gehört eine ehemals zentrale Verfassungsvorschrift, die auch für die Angehörigen der Päpstlichen Schweizergarde nicht ohne Bedeutung war: das Ordensverbot des früheren Art. 12 BV.

(aus: «Der Exgardist», Nr. 69/2000, S. 82–85)

Vor einigen Jahren verlangte ein Leserbriefschreiber, es sei «höchste Zeit, dass unsere verantwortlichen Politiker mit dieser dubiosen Ausnahmegenehmigung für die Schweizergarde in Rom Schluss machen». Was hatte und hat es mit dieser Forderung auf sich?

(aus: «Der Exgardist», Nr. 67/1999, S. 94–101, und Nr. 68/2000, S. 130–136)

Aufschluss über die Untersuchung wegen des Todes des neuernannten Kommandanten der Päpstlichen Schweizergarde, Oberst Alois Estermann, seiner Ehefrau Gladys Meza Romero und des Vizekorporals der Garde, Cédric Tornay, eingetreten am Abend des 4. Mai 1998:

Der Untersuchungsrichter des Vatikangerichtes, Advokat Gianluigi Marrone hat mit Dekret vom 5. Februar 1999 die Archivierung der Akten wegen des Todesfalls des Neu-Kommandanten Oberst Alois Estermann, seiner Ehefrau Gladys Meza Romero und des Vizekorporals Cédric Tornay, eingetreten am Abend des 4. Mai 1998, veranlasst.

Ulrich Nersinger, Gero P. Weishaupt

nova & vetera